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Jugendcamp der UNESCO-Projektschulen 2022 in Chemnitz

In der letzten Woche des Schuljahres 2021/22 kam Frau Fiedler in die damaligen 9. Klassen und fragte, ob jemand Interesse daran hätte im nächsten Schuljahr in das UNESCO-Camp zu fahren. Dies war ein Jugendcamp der UNESCO-Projektschulen mit dem Titel „Glück auf unserer Erde! Bildung für nachhaltige Entwicklung zum Mut und Mitmachen“ in Chemnitz, bei dem polnische, tschechische und sächsische Schüler über Nachhaltigkeit diskutierten. Wir meldeten uns freiwillig, ohne genau zu wissen, was uns erwarten würde.

Ein paar Wochen bevor es dann losging, trafen wir uns regelmäßig als Gruppe, um Vorbereitungen zu treffen. Bei diesen Besprechungen erfuhren wir zunächst Genaueres über das Projekt. Wir sollten ein T-Shirt zum Thema Welterbe individuell gestalten sowie typische Speisen, Süßigkeiten und Musik aus unserer Region heraussuchen. Bei typischen Sachen aus unserer Region dachten wir zuerst an Knusperflocken und russisch Brot. Wir kauften ein paar Tüten und recherchierten einige Fakten zu deren Entstehungsgeschichte. So erfuhren die anderen Teilnehmer in welcher Verbindung diese Süßigkeiten zu unserer Region stehen. Weitaus aufwendiger war es die T-Shirts zu designen. Wir entschieden uns dafür, die „Göltzschtalbrücke“ auf die Vorderseite zu drucken, indem wir eine Art Stempel anfertigten. Darunter schrieben wir „Brücke verbindet“ in verschiedenen Farben. Auf die Rückseite tupften wir mithilfe von Acrylfarbe und einer eigen gefertigten Schablone „Glück Auf“ mit dem typischen Bergbausymbol.

Am Dienstag, dem 20. September, fuhren wir dann 11:40 Uhr in Zwickau (Pölbitz) los und kamen kurz nach Mittag in Chemnitz an. Die meisten anderen Schulgruppen waren seit Vormittag da, während die ausländischen Teilnehmer bereits am Montag anreisten. Schon bei der Anmeldung kam eine gewisse Skepsis auf, da Schüler der gleichen Schule in unterschiedliche Zimmer einziehen mussten. Letztendlich half dies aber dabei neue Menschen kennenzulernen und Ängste zu überwinden, was das Ansprechen von Leuten oder die teilweise Sprachbarriere betraf.

16:00 Uhr gingen alle zusammen, mit den Lehrern der UNESCO-Tagung zu der Eröffnungsveranstaltung im Chemnitzer Straßenbahnmuseum, bei der wichtige Fragen zu dem Thema UNESCO in Vorträgen aufgegriffen wurden, um den Zuhörern einen Denkanstoß zu geben. Der Abend endete mit Snacks und Musik, sowie weiteren Gesprächen im anliegenden Gebäude. 20:00 Uhr fuhren wir zurück zu unserer Jugendherberge.

Am nächsten Morgen konnten wir zwischen 07:00 und 09:00 Uhr frühstücken, um anschließend zu unseren Workshop-Orten zu fahren. Abhängig von dem gewählten Thema wurde nun intensiv dargestellt, aufgeklärt und diskutiert. Bei dem Menschenrechtsworkshop beispielsweise klärten wir zuerst, welche Grundrechte wo vorhanden sind, und wann jene aussetzen. Anschließend nahmen wir verschiedene Rollen an, wie zum Beispiel die, einer 53-jährigen Obdachlosen, und mussten situativ entscheiden, welche Chance dieser Charakter in der Gesellschaft hat. Auch stellten wir Menschenrechtsverletzungen in kurzen Szenen dar.

Am Abend präsentierten wir unsere Heimat mithilfe von Musik und Essen. Außerdem führten alle ihre selbstgestalteten T-Shirts vor und erklärten die Wahl ihrer Motive. Um den Tag abzuschließen, gab es danach noch eine Feier in der Jugendherberge.

Der Donnerstag begann nach dem Frühstück mit einer Foto-Rallye. In Dreiergruppen liefen wir durch Chemnitz, mit dem Ziel Fotos für eine uns gestellte Aufgabe zu schießen. Ein Foto sollte Nachhaltigkeit repräsentieren, während das andere das Gegenteil davon zeigen sollte. Das bezweckte, dass wir unser Umfeld viel bewusster wahrnahmen und uns deutlich mehr Gedanken über die Nachhaltigkeit im Alltag machten. Am Nachmittag erstellten wir mit diesen Ergebnissen Collagen. Dafür stellte man uns Papier, Sticker, Stifte und ähnliche Materialien zur Verfügung, sodass wir unserer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Diese Aktivität bot außerdem wieder eine gute Möglichkeit sich auszutauschen.

Am Abend feierten wir eine Abschlussfeier, welche zwar Spaß machte, uns jedoch auch ein bedrücktes Gefühl gab, da wir wussten, dass es der letzte Abend war.

An dem letzten Tag wurde ein „Open-Space-Projekt“ an der TU Chemnitz veranstaltet. Hierbei konnten Schüler und Lehrer Diskussionsthemen an eine Tafel schreiben und einem Raum zuordnen. Wenn man sich für jenes Thema interessierte, so suchte man den Raum auf und tauschte sich mit anderen Interessenten aus. Wenn die Intensivität eines Gesprächs nachließ, konnte man auch einfach den Raum wechseln und an einer anderen Diskussion teilnehmen. Jugendliche und Erwachsene diskutierten meist auf Augenhöhe, was uns sehr beeindruckte. Die Zeit verging sehr schnell und schon hieß es Abschied nehmen. Wir fuhren zurück nach Zwickau.

Louise, Nikita, Celine

Lage

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